Im Kampf gegen gesundheitsschädliches Rauchen will die neue Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig keine Werbe-Schlupflöcher für Elektro-Zigaretten lassen.
„Die E-Zigarette ist kein Wellnessprodukt“, warnte die CSU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Sie verlangt daher ein umfassendes Reklame-Verbot, über das die große Koalition seit Monaten verhandelt – vor allem zum Schutz von Jugendlichen, bei denen neue Produkte zum „Dampfen“ im Kommen sind. Mit Blick auf mögliche neue Strategien im Umgang mit Cannabis will Ludwig einen „offenen Dialog“, legte sich aber vorerst nicht fest.
Der Anteil rauchender Jugendlicher ging zwar in den vergangenen 10 bis 15 Jahren um zwei Drittel zurück, wie es im Bericht heißt. Dafür steige der Konsum von E-Zigaretten gerade bei jungen Leuten klar an. „Diesen Trend gilt es zu stoppen“, sagte Ludwig. Jegliche Langzeitstudien zu Gesundheitsauswirkungen fehlten.
Daher sei es wichtig, dass die Koalition beim geplanten Werbeverbot den Sack zumache, „und zwar komplett“, forderte die Beauftragte. Bei einem „halben Schritt“ nur für herkömmliche Zigaretten und Erhitzer würde es an Treffpunkten wie Bushaltestellen und im Internet künftig nur noch Werbung für E-Zigaretten geben. „Das will ich nicht.“ (Quelle: DPA vom 05.11.2019)